Veranstaltungen

Graffiti-Projekt:
„Wir machen bunt!“

Unter dem Motto „Wir machen bunt!“ hat Lachen verbindet e.V. ein Graffiti-Projekt für junge Geflüchtete durchgeführt. Bonnerinnen und Bonner mit Fluchterfahrung entwickelten in einem Workshop Bildmotive, um sie anschließend gemeinsam mit professionellen Graffiti-Malern an die Wände des alten Post-Areals zu bringen. 

Die Sprachkenntnisse der TeilnehmerInnen waren unterschiedlich stark ausgeprägt und es wurde deutlich, dass sich Graffiti als sprachenübergreifendes und -unabhängiges Kunstmedium eignen, sowohl eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Geflüchteten mit ihren jeweiligen Sprachen und kulturellen Identitäten als auch zur einheimischen Bevölkerung zu bauen. Besondere Eigenschaften der Herkunftsländer, Erlebnisse der Flucht und erste Eindrücke in der Stadt Bonn wurden im Rahmen des von Bastian Rupp und Jakob Hackenberg geleiteten Workshops im Quartiersbüro Macke-Viertel thematisiert und verbildlicht.

Eine Teilnehmerin berichtete von Musik, die ihr bei der Flucht aus der Heimat viel Kraft gegeben habe. Als Charakteristika aus den Herkunftsländern und Bonn wurden u.a. typische Speisen und der Rhein genannt. Es war spannend, wie konzentriert die TeilnehmerInnen anschließend in ihre Zeichnungen vertieft waren und in eine Welt eintauchten, in der die Themen Gewalt, Unterdrückung und Umweltverschmutzung verarbeitet wurden und Motive wie der Rhein, Friedenstauben und Bäume die Schriftzüge und Bilder prägten. 

Nach den Sommerferien ging es an die Umsetzung: Eine Fläche von über 120 qm wurde von dem Eigentümer des alten Post-Areals in der Bonner Nordstadt für das Projekt zur Verfügung gestellt. In fünf Tagen verwandelten zwölf junge BonnerInnen mit Fluchterfahrung aus sechs verschiedenen Herkunftsländern unter Anleitung der Bonner Agentur Highlightz dunkle, verschmutzte Wände zu leuchtend bunten Fassaden. AnwohnerInnen riefen zustimmend aus den Fenstern, boten Getränke an und bedankten sich für die schönen Bilder. Eine ältere Dame freute sich im Vorbeigehen, dass sie den bislang beängstigenden Weg überwunden habe, und nun immer gerne an der Friedenstaube halte mache. Busfahrer hielten wie bei einer Sightseeing-Tour kurz an und verfolgten die farbenfrohe Entwicklung.

Es war schön zu sehen, wie engagiert die TeilnehmerInnen an den Wänden malten, ihre Gefühle und Gedanken umsetzten, Gemeinsamkeiten entdecken konnten und als Person positiv im Mittelpunkt standen. Dass sich jemand bei Ihnen bedankte, hatten viele von ihnen lange nicht erlebt. „Die Straße war tot.“ sagte einer der Teilnehmer beim feierlichen Abschlussessen und fügte zufrieden hinzu: „Jetzt lebt die Straße“.  

Lachen verbindet e.V. dankt der Dr. Hans Riegel – Stiftung für die tatkräftige Unterstützung und Förderung, Simon Horn und seinem Team von Highlightz, Alexander Gnida, dem Eigentümer des alten Post-Areals und dem Quartiersbüro Macke-Viertel! Vielen Dank!

Hier geht es zum Flyer und zur Berichterstattung:

Akrobatik verbindet

Im Februar 2022 begann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Zahlreiche ukrainische Geflüchtete konnten sich nach Bonn retten. Viele von ihnen sind Kinder und Jugendliche, die mit ihren Müttern provisorisch in den benachbarten Turnhallen der Boner Nordstadt untergebracht wurden. 

Neue Nachbarinnen und Nachbarn, die gerade dem Krieg entkommen sind, und sich überwiegend ohne Deutschkenntnisse in einer fremden Umgebung wiederfinden.  

Perspektivlos, verängstigt und voller Sorgen um Familienangehörige, die noch im Kriegsgebiet leben. Kinder ohne ihre Freundinnen und Freunde und mit teils traumatisierenden Erlebnissen, auf der Suche nach Sicherheit, Lebensfreude und einem kindgerechten Alltag.

In dieser Situation haben wir schnell ein Netzwerk in der Bonner Nordstadt geknüpft, Fördermittel akquiriert und Kontakt zu den Ankommenden aufgenommen, so dass schon im April ein neues Zirkus-Projekt für ukrainische Kinder und Jugendliche beginnen konnte. Ein achtwöchiges Projekt, das durch seine regelmäßigen Zeiten an einem Nachmittag in der Woche insgesamt 16 ukrainischen Kindern und Jugendlichen das Ankommen in Bonn erleichtern und ihnen Orientierung und Halt bieten sollte; an einem Ort der Begegnung, der Bewegung und Gemeinschaft, entfernt vom sorgenvollen und tristen Alltag in den Unterkünften. 

Geleitet wurden die Treffen von der erfahrenen Zirkuspädagogin Marion Ladich, die verschiedene Akrobatikdisziplinen mit den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern spielerisch einstudierte, mal jeder für sich, mal alle gemeinsam. Die sprachenübergreifende Kommunikation der Zirkusakrobatik ermöglichte einen leichten und unkomplizierten Einstieg.   

Das Projekt unterstützte das Ankommen in einem fremden Land, einer unbekannten Stadt und einem neuen Viertel. Die Umgebung, die durch die Kinder und Jugendlichen bislang vorwiegend durch den Bahnhof, die Turnhalle und die Registrierungsstelle geprägt war, wurde mit dem Workshop um einen positiven Ort der Begegnung erweitert. So konnte ein Beitrag zur Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder und Jugendlichen geleistet werden und Freude beim Eintauchen in eine friedliche Zirkuswelt entstehen.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei Aktion Mensch und der Sankt Petrus Gemeinde, ohne die das Projekt nicht hätte durchgeführt werden können. Herzlichen Dank!

General-Anzeiger 26.06.2022 (PDF)

Worte verbinden

Mit Beginn der Covid-19 Pandemie und dem ersten Lock-Down im März 2020 fiel nicht nur das Lachen schwer, sondern auch das Beisammensein und die Kommunikation untereinander waren zum gegenseitigen Schutz kaum möglich. Straßen waren menschenleer und Orte der Begegnung wurden geschlossen. 

Die Zeit war – und ist immer noch – kultur- und generationenübergreifend für viele sehr bedrückend. Besonders belastend wirken sich die fehlenden sozialen Kontakte aus  – egal ob für jung oder alt. Bei den älteren Menschen kommt noch die besondere Angst vor einer Infektion mit schwerem und lebensbedrohlichem Verlauf hinzu.

Lachen verbindet e.V. hat daher zu Ostern 2020 die Aktion „Worte verbinden“ ins Leben gerufen, um die räumliche Distanz durch soziale Nähe zu überbrücken und die Generationen miteinander zu verbinden, und zwar über geschriebene Worte. 

Wir fragten bei einem Seniorenzentrum in der Bonner Nordstadt an und fanden die Berichte aus Funk und Fernsehen bestätigt: In der Einrichtung lebten um die 20 Seniorinnen und Senioren, die zu dieser Zeit keinen einzigen Kontakt zu Familienangehörigen oder anderen Mitmenschen hatten, die also völlig isoliert und vereinsamt waren. Und das in der Osterzeit, die außerhalb der Pandemie von Feierlichkeiten und Geselligkeit geprägt ist.  

Mit dieser traurigen Nachricht und der Idee einer Briefaktion ist Lachen verbindet e.V. an eine Grundschule in der Nachbarschaft des Seniorenzentrums herangetreten. Die Kinder einer vierten Klasse fanden die Idee der Aktion „Worte verbinden“ toll und legten sofort los, Briefe zu schreiben und Bilder zu malen. Alle 20 Seniorinnen und Senioren konnten so mit einem Ostergruß erreicht werden. Mit vielen schönen Worten, einer persönlichen Vorstellung und auch Witzen, die den Kindern besonders gut gefallen. Lachen verbindet, auch in dieser Zeit.  

Die Freude im Seniorenheim war riesig, und die Überraschung gelungen. Der Pflegedienst war sichtlich gerührt von dem Projekt. Plötzlich erreicht den Verein eine Anfrage: Die Empfängerinnen und Empfänger hätten nun auch Briefe an die Kinder zurück geschrieben, ob diese wohl abgeholt werden könnten? Natürlich. Wie schön! Die Verbindung steht. ☺ 

Zirkus-Workshop 2018

Am 23.06.2018 startete der zweite Zirkusworkshop von Lachen verbindet e.V. für Kinder mit Migrations- und Fluchterfahrung aus dem Viertel. Um 14.00 Uhr sollte es losgehen, doch schon eine knappe Stunde vorher erschienen im Quartiersbüro Macke-Viertel ganz aufgeregt und erwartungsvoll die ersten Teilnehmenden.  

Insgesamt 12 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren konnten vom Verein und der Zirkuspädagogin Marion Ladich vom Spielezirkus Bonn-Rhein-Sieg begrüßt werden und dann ging es auch schon los mit den ersten Jonglierübungen. Einige Kinder lebten noch nicht lange in Deutschland, waren erst seit kurzem in Bonn, und sprachen kaum Deutsch. Aber das trübte keineswegs die gute Stimmung. Die sprachenübergreifende Kommunikation mit Händen, Füßen und Jonglierstöcken überbrückte mühelos jede sprachliche Hürde. 

Drei Stunden lang wurden Tricks geübt und Jonglierbälle gebastelt. Zwischendurch sorgten Obst, Kuchen und kleine Snacks für neue Kräfte bei den Kindern. Alles ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Quartiersbüros Macke-Viertel in der Bonner Nordstadt.

Der Zirkus-Workshop hat den Kindern große Freude bereitet, Kindern, von denen viele in der Vergangenheit Trauer, Leid und Furcht erleben mussten. Einige Eltern und Kinder bedankten sich noch Tage nach der Veranstaltung beim Verein und erkundigten sich nach einer möglichen Fortsetzung. Dem Wunsch wird der Verein gerne nachkommen.   

Zirkus-Workshop 2017

Zum Ende der Veranstaltung haben die Kinder und Jugendlichen Jongliergeräte gebaut, die sie anschließend mitnehmen konnten. „Können wir die Devil-Sticks wirklich mitnehmen?“ fragte ein Junge erstaunt. „Na klar, ihr sollt doch weiter üben.“ antwortete die Trainerin daraufhin mit einem zwinkernden Auge.

Am 16.12.2017 war es so weit. Licht an, Vorhang auf: Das erste Projekt von Lachen verbindet e.V. konnte beginnen. In Kooperation mit dem Spielezirkus Bonn-Rhein-Sieg und unterstützt durch den Integrationsrat der Stadt Bonn sowie die Stadtsparkasse Köln/Bonn fand in den Räumlichkeiten des Quartiersbüros Macke-Viertel ein Zirkus-Workshop für Kinder und Jugendliche aus Familien mit Fluchterfahrung statt.

Eine interkulturell erfahrene Zirkuspädagogin stellte den 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 6 – 14 Jahren verschiedene Kunststücke vor, die sie anschließend unter Anleitung üben konnten. Devil-Sticks und Bälle flogen auf engem Raum hin und her, unter vollem Einsatz, jedoch auch mit dem verantwortungsvollen Blick für den Nachbarn. Die sprachenübergreifende Kommunikation und gelöste Stimmung förderte schnell ein fröhliches Miteinander. Vitaminreiche Snacks und Getränke dienten als Stärkung, die zwischenzeitlich auch von den Eltern oder ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern gerne angenommen wurde.

Zum Ende der Veranstaltung haben die Kinder und Jugendlichen Jongliergeräte gebaut, die sie anschließend mitnehmen konnten. „Können wir die Devil-Sticks wirklich mitnehmen?“ fragte ein Junge erstaunt. „Na klar, ihr sollt doch weiter üben.“ antwortete die Trainerin daraufhin mit einem zwinkernden Auge.

„Die Kinder haben viel gelacht und ihre Augen haben geleuchtet. Für den heutigen Tag haben wir unser Ziel erreicht.“ sagt Jakob Hackenberg vom Vereinsvorstand, und fügt lächelnd hinzu: „Es sollen noch viele weitere Tage folgen.“